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Europäische Investitionsbank Luxemburg

Ein horizontaler Wolkenkratzer auf dem Kirchberg-Plateau

Im Jahr 2002 gewannen ingenhoven architects den internationalen Wettbewerb zur Erweiterung der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg. Hauptmerkmale des Neubauobjekts, die der Bank eine neue Identität verliehen, sind Transparenz sowie Umwelt- und Energiebewusstsein. Darüber hinaus wurde hier das System Wolkenkratzer neu interpretiert. Der Erweiterungsbau hat zwar die Proportionen eines Hochhauses, ist jedoch der Länge nach ebenerdig angebracht und wird von einer ca. 13.000 Quadratmeter großen gewölbten Glashülle überspannt.

Das EIB-Gebäude am Rande des Kirchberg-Plateaus, welches durch europäische Behörden, Banken und Kulturstätten namhafter Architekten geprägt ist, folgt dem von Ricardo Bofill erarbeiteten städtischen Entwicklungsplan. Eine der zwei geraden Fassaden des Neubaus ist dem Boulevard Kirchberg zugewandt, während das gewölbte Glasdach das Gebäude mit der landschaftlich geprägten Talseite verbindet. Der Entwurf bezieht die Landschaft mit innen liegenden Atrien ein und führt den Geländeverlauf fort, indem sowohl die Hallen als auch die Restaurants, Konferenzräume und öffentliche Nutzungen terrassiert sind. Die Glashülle überspannt dynamische V-förmige Bürotrakte, die durch dreieckige Atrien und Wintergärten miteinander verbunden sind.

Die teilweise temperierten Atrien spielen als Wärmepuffer eine bedeutende Rolle für das Klimakonzept des Hauses. Die Öffnungen im Glasdach helfen bei der Temperaturregelung der Atrien. Diese bieten angenehme Plätze zum Verweilen, gewährleisten die natürliche Belüftung der Büroräume und tragen dadurch zur Verminderung des Energieverbrauchs und der CO2-Emission bei.

Durch ihre flexible Struktur erlauben die Büroetagen eine hohe Reversibilität und gleichwertige Arbeitsplätze. Es wurde auf abgehängte Decken verzichtet, weshalb die Betondecken als Wärmespeicher verwendet werden können. Der Einsatz natürlicher Baustoffe wie Holz im Innenausbau unterstreicht den Eindruck eines nachhaltigen und transparenten Gebäudes. Offene Bereiche und Pausenräume unterstützen die Kommunikation zwischen Mitarbeitern. Trotz seiner Größe wird das Gebäude von leichter Handhabung und menschlichen Maßstäben gekennzeichnet.

Die Europäische Investitionsbank, die 1958 gegründet wurde, um zur Finanzierung der Investitionen der Europäischen Union beizutragen, baute ihre Aktivitäten in den 2000er Jahren aus. ingenhoven architects ist es gelungen, der bestehenden Bausubstanz, ein 1980 in Luxemburgs Europaviertel errichtetes Spätwerk des britischen Architekten Denys Lasdun, eine maßstabsetzende Erweiterung zu geben. Das EIB-Bürohaus ist das erste Gebäude in Kontinentaleuropa, das die britische BREEAM-Zertifizierung (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) „Excellent“ erhielt. So hat das Luxemburgische Kirchberg-Plateau Gebäude mit einer einzigartigen Architektur dazubekommen.

  • Standort
  • 98 Boulevard Konrad Adenauer, Luxemburg
  • Gebaut
  • Bauzeit: 2003–2008

    Wettbewerb: Internationaler Wettbewerb 2002, 1. Preis

    BGF: 70.000 m²